Von links nach rechts: Die Gewinner des Hauptpreises Sebastian Volk, Dietmar E. Weisser (beide Marquardt GmbH), Prof. Dr. Frank Allmendinger (Hochschule Tuttlingen), Stifter Ewald Marquardt sowie Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger (Jury-Vorsitzender) und Dr. Peter Jung (Jury
11.12.2009: Die zweite Auflage des Zukunftspreises der Privaten Stiftung Ewald Marquardt für Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur findet ihren krönenden Abschluss. Im Tagungshotel Öschberghof in Donaueschingen werden die Preisträger in feierlichem Ambiente geehrt. Ein Gesamtbetrag von insgesamt 25.000 Euro wird für sechs prämierte Arbeiten ausgeschüttet.
Schöpferische Leistungen sichern die ZukunftDie Verleihung des 2. Zukunftspreises
In seiner Ansprache hob der Gründer der Stiftung und Initiator des Zukunftspreises, Ewald Marquardt, die große Anzahl an fundierten Einreichungen hervor. Es galt, zahlreiche äußerst innovative und qualitativ hervorragende Neuerungen zu bewerten, die bereits erfolgreich am Markt eingeführt sind. Generell kann die elektrische Schalt-, Steuerungs- und Regelungstechnik dem „Nervensystem“ von Elektrogeräten und Automobilen zugerechnet werden. Trotz der Verschiedenartigkeit der Technologien haben Quantität und Qualität der eingereichten Projekte die Erwartungen übertroffen.
Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung und Jury-Vorsitzender, machte in seiner Laudatio deutlich, dass es in Deutschland keine Alternative zur Innovationsstrategie gibt. Es gehe nicht nur darum, Märkten zu folgen, sondern auch selbst Zukunftsmärkte aktiv zu gestalten. Der aktuell relevante, tiefgreifende Wandel wird nur diejenigen Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein lassen, die sich schneller und besser auf die veränderten Bedingungen einstellen. „Wir müssen uns bewegen, wir müssen neue Wege einschlagen“, bringt Professor Bullinger die These präzise auf den Punkt.
Den Hauptpreis über 10.000 Euro erhält ein Team, bestehend aus den Professoren Frank Allmendinger (Tuttlingen) und Eberhard Binder (Coburg) sowie Sebastian Volk und Dietmar Weisser, die in den letzten Jahren eine Beladungs- und Unwuchterkennung für Waschmaschinen entwickelt haben. Prämiert wird dabei ein 3D-Positions-Sensorsystem, das den Abstand der Waschtrommel zum Gehäuse in drei Dimensionen misst und somit bei gleichen Einbauverhältnissen größere Waschtrommeln mit einem Fassungsvermögen von sieben bis acht Kilogramm ermöglicht. Anschläge der Trommel am Gehäuse werden vermieden, die Schleuderdrehzahl kann unwuchtabhängig geregelt werden.
Der mit 5.000 Euro ausgestattete zweite Preis geht ebenfalls an eine Gruppe. Klaus Fiederer, Alfons Steidle und Timo Schutzbach haben einen Schalter entwickelt, der einen Wiederanlaufschutz für Zweihandwinkelschleifer enthält. Diese Erfindung dient der Sicherheit der Nutzer, da es bisher gelegentlich vorkam, dass Geräte mit arretiertem Schalter bei wiederkehrender Spannung nach einem Spannungsausfall wieder angelaufen sind und dadurch Unfälle verursacht haben.
Einen mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis erhält ein Team des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Ausgezeichnet werden Dirk Kranzer, Professor Burger sowie Florian Reiners und Christian Wilhelm für die Erfindung eines einphasigen Photovoltaik-Wechselrichters mit einem ungewöhnlich hohen Wirkungsgrad von 99 Prozent. Mit diesem Wert wurde ein neuer Weltrekord erzielt. Wechselrichter wandeln den Gleichstrom der Photovoltaik-Anlagen in Wechselstrom um und speisen ihn in das öffentliche Netz ein. Die Höhe des Wirkungsgrades des Wechselrichters bestimmt letztlich den Ertrag der Anlage.
Ein weiterer Sonderpreis, ebenfalls dotiert mit 3.000 Euro, geht an Christof Mattes, Ingo Hasselbrinck, Hans Hengstler, Volker Behr und Jens Riesenberg für die Erfindung eines diagnosefähigen Mikro-Signalschalters. Mit diesem ist das Schalten von Signalströmen im Automobil möglich.
Zusätzlich wurden noch zwei Förderpreise mit einer Dotierung von jeweils 2.000 Euro vergeben. Klaus Fahrländer und der BA-Student Andreas Zimmer entwickelten ein Konzept für die Nutzung von Flügelrad-Durchflusssensoren als Energiequelle. Der von Benjamin Schullcke neu entwickelte Drucksensor dient der Füllmengenerkennung des Wassers in Wasch- und Spülmaschinen. Dabei kann mit einer geringen Membranauslenkung und einem geringen Membrandurchmesser eine extrem hohe Messgenauigkeit erreicht werden.
So steckt hinter jedem der ausgezeichneten Projekte eine sprichwörtlich spannende Geschichte. Welche werden es beim nächsten Mal sein? Schon jetzt wird die dritte Auflage des Zukunftspreises in 2011 mit Spannung erwartet.
PS: Wenn Sie sich die Berichterstattungen regionaler Printmedien als PDF herunterladen möchten, klicken Sie bitte auf die einzelnen Artikel.